Dienstag, 31.03.2020
Es hat so was surreales, aus einer früheren heilen Zeit stammenden Sicherheit und Normalität, wenn wir morgens immer noch nach TIAMATdruck zur Arbeit kommen dürfen. In den Stunden hier vergisst man Corona-Virus-Arschloch, funktioniert wie in den vielen letzten Jahren und Jahrzehnten. Nur mit dem Unterschied zu dem bisherigen Leben, das kaum noch jemand zu uns kommt, uns anruft, mailt. Was waren wir manchmal gestresst, wenn zu vieles gleichzeitig passierte. Und heute? Lieber wieder diesen, im nachhinein doch sehr schönen Stress, als diese vorauseilende Grabesruhe. Schön sind die täglichen Gespräche mit unserem Postboten, den wir schon so lange kennen. Da wird gelacht über den Toilettenpapier-Notstand und heute brachte er den Corona-Brief von unserem Oberbürgermeister Geisel, den die fleißigen Postboten in jeden Düsseldorfer Briefkasten werfen dürfen 🙂
Morgen früh ist der 1. April 2020, ein Quartal ist dann wieder rum und es werden neben allen anderen monatlichen Kosten auch wieder die Zinsen der Kreissparkasse auf unseren Dispositionskredit fällig und abgebucht. Dispo-Zinsen sind mit mindestens 10% sehr sehr hoch, da kommen noch mal 1.500 Euro dazu. Der genehmigte Corona-Zuschuss ist noch nicht auf unserem Konto. Aktuell ist das noch nicht ein großes Problem, wir haben gut gewirtschaftet vor dem Virus. Aber wenn wie in den nächsten Tagen keine neuen und vor allem kontinuierlich laufenden Aufträge kommen sollten, haben wir ab Montag kommender Woche so gut wie nichts mehr zu tun.
Ich werde das erste mal in unserer Geschichte Kurzarbeit für unsere Mitarbeiter beantragen. Gerne würde ich, wenn unser Geld reichen sollte, die 60%, die von der Arbeitsagentur vom letzten gezahlten Bruttogehalt übernommen werden, aufstocken. Mal sehen was geht.