Protokoll eines Arbeitstages

7:00 Uhr

GEW-Zeitung nach Wuppertal-Vohwinkel bringen, fahre direkt von Zuhause aus dahin, dort ist ein Lettershop, der wird den Versand übernehmen.

8:00 Uhr

Ankunft, scheiß viel Verkehr, aber es hat geklappt, wir berechnen dafür 20,00 Euro.

9:15 Uhr

Ankunft in Düsseldorf bei TIAMATdruck, schnell Druckplatten belichten für einen mehrfarbigen Visitenkarten-Job, 2 HKS-Farben, 1 Pantone-Farbe und Gold als Metallpigmentfarbe, die Grafikerin will morgen um 11:00 zur Druckabnahme kommen.

10:15 Uhr

10.000 Faltblätter verladen und ab damit nach Köln, heute sollen und wollen wir liefern, unser Kunde warte darauf. Der Kunde ist in einer nicht befahrbaren Einkaufsmeile in der City von Köln, aber ich kenne einen kleinen Parkbereich, nur für Lieferanten. Packe alles auf unseren Transportwagen, die Kölner Politesse schaut mir aus der Ferne zu und verschwindet dann. Ich schiebe die Karre gute 500 Meter zu unserem Kunden, lade die Faltschacheln ab und zurück zum Auto.

11:00 Uhr

Handy klingelt, ich habe mich mit einer Fotografin in Köln verabredet, Sie möchte 30 Fotobücher bei uns drucken lassen, wir treffen uns in einem Kaffee auf der Breite Straße. Der Parkplatz den ich beim Ausladen gesehen hatte, ist nun leider weg und ich bleibe auf der Lieferantenzone stehen. Mist, Risiko für Knöllchen, aber egal.

11:20 Uhr

Wir sitzen in dem Kaffee, Reden und Reden, tolle Gespräche aber mir läuft die Zeit davon. Mit schwahnt übles, meine Politesse …

12:00 Uhr

Puh, Besprechung geschafft, renne fast zum Auto. Meine Kölner Politesse ist schon da und tippt in ihr digitales Erfassungsgerät. Pech gehabt, ich sage nur: „Ich war wohl ein bischen zu lange weg?“ Sie: „Ja, da wurde Geld verpulvert“ und zeigte mit dem Daumen nach oben in den Himmel. Ich: „Ich habe mich bei meiner Lieferstelle verquatscht, bin hängen geblieben“ Sie machte mit zwei Fingern so eine Enten-Quack-Bewegung und sagte: „Mal wieder rum-gequackt, leeeetzte Verwarnung“ und stornierte das Knöllchen 🙂 .

12:50 Uhr

Ankunft bei TIAMAT, eine sehr lange Notizenliste auf dem Schreibtisch, ich soll zurückrufen, drucken, kalkulieren … , erst mal nen Kaffee trinken, denke ich. Schei … , keiner mehr da. Arbeite die Liste ab.

15:00 Uhr

Ich muss noch das Messer der Schneidemaschine wechseln, während dessen laufen 2.000 Flyer für unseren Kunden Bahnhof Langendreer in Bochum.

16:15 Uhr

Scheiß Messer endlich gewechselt, Angebote Schreiben.

18:30 Uhr

Feierabend, das reicht für heute. Nichts gegessen aber 6 Tassen Kaffee getrunken. Ja, jeden Vorgang habe ich persönlich betreut und darauf geachtet, das alles richtig ist und alles zu den vereinbarten Zeiten laufen wird. Es schmerzt zum Feierabend zu Wissen, das viele Preisfüchse uns zu teuer finden, gibt es das alles auch bei Fliegeralarm und Konsorten??

FEIERABEND !!!!!

 

FEIERABEND !!!!!

 

Über Jörg Peter Wiedenhöfer

Ich liebe alle Möglichkeiten der "Schwarzen Kunst" und hasse 0815-matt/glänzende-Onlinedruckerei-Papiere. Wo bleibt da das Sinnliche, wo bleibt die Haptik? Früher gab es an allen Heidelberger Druckmaschinen eine goldene Plakette mit dem Sinnspruch "Gott grüßt die Kunst". Der Drucker ist auch Künstler, wenn er so richtig gut sein will. Heute haben unsere neuen Heidelberger Druckmaschinen nicht mehr diese Plakette. Heute wollen viele Kunden nur noch geile Preise, nicht eine geile Drucksache...
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