Es war Freitag, der 13.11.2009! (und wir alle sind nicht abergläubig!)
Es kam eine junge Dame in unsere Druckerei und zu mir an meinen Schreibtisch. „Guten Tag, ich brauche ganz dringend heute noch 150 Drucke! in Farbe“ Ich habe mir die Datei angeschaut und aus einem mittlerweile untrüglichen Gefühl heraus sofort gesagt, ich müsse Ihr den Offsetdruckpreis noch nennen, und… der Termin ist zu schaffen.
Als ich Ihr den schon nach unten geschraubten Preis für den von ihr beabsichtigten Auftrag in einer OFFSETDRUCKEREI nannte, diese Art des Handwerkbetriebs hatte sie mit dem Eintritt erwählt und nicht einen in Uninähe liegenden Copyshop, lehnte sie sich über meinen Schreibtisch zu mir hin und hielt mir ihre Ohrmuschel wie bei einem Höhrfehler mit den kargen Worten entgegen: „Wie bittäähhh??“
Ich habe ihr dann die Adresse eines arabischen Kollegen genannt, der von uns aus gut zu Fuß erreichbar ist und über digitale Drucksysteme produziert. Und habe mich sehr gewundert, was diese junge Dame eigentlich bei uns wollte. Wollte sie mich für meine berufliche antiquierte Qualifikation demütigen und mir klarmachen, das meine über 30-jährige Berufserfahrung bei ihr nur noch 5 die Stunde wert sind? Vielen Dank, diese scheiße Erfahrung wünsche ich von ganzem Herzen auch dieser Dame!
Danach kam mit einem ähnlichen Auftrag ein jungen Migrant aus der ehemaligen UDSSR, der wußte das ich diesen Auftrag nicht zu den Preisen eines Copyshops machen kann. Aber wir sollten es machen, „weil Sie nicht teuer sind und auch sehr nett sind“
Vielen vielen Dank, mein menschlicher Freund!